Heute gibt es eine Vielzahl von Formen und Funktionsvarianten. Standlautsprecher, Kompaktlautsprecher, Subwoofer / Satelliten Systeme, In-Wall Lautsprecher und Soundbars, um die gängigsten zu nennen. Die Auswahl der Lautsprecher ist nicht einfach, aber mit etwas Hilfe auch nicht sehr schwer.
Es gibt ein paar Fragen die man sich stellen sollte beim Lautsprecherkauf.
1. Wie viel Platz habe ich?
2. Was ist der überwiegende Anwendungsbereich (Film oder Musik)?
3. Welches Design passt zu meiner Einrichtung?
4. Was für Musik höre ich?
5. Wie laut höre ich?
6. Wie hoch ist mein Budget?
Wer diese Fragen berücksichtigt hat ein Menge Eckdaten, die die Auswahl eingrenzen und die Entscheidung erleichtern.
1. Wie viel Platz habe ich?

Wenn der Platz im Raum knapp ist, macht es nicht viel Sinn sich große Standlautsprecher ins Zimmer zu stellen, weil diese den besseren Sound machen. Eingeengt klingt er selten so wie er könnte, egal wie teuer er war. Bei Standlautsprechern ist es wichtig auf ein ausgewogenes Verhältnis an Platz zu achten. Über Wandabstände lässt sich vortrefflich diskutieren, ob mehr oder weniger hängt auch von anderen Faktoren ab. Worüber sich, aber in der Regel alle Hifiliebhaber einig sind, ist der Seitenabstand. Steht ein Lautsprecher eingeengt zwischen zwei z.B. 80 cm hohen Schränken oder einem Schrank und einer Wand, wird das Ergebnis nicht ausgewogen sein. Wenn der Platz knapp ist, sollte man eher über einen Kompaktlautsprecher nachdenken, den man an der Wand, über dem Schrank, frei platzieren kann. Die alternative wäre sonst nur den Standlautsprecher weiter nach vorne in den Raum zu holen. Wer wirklich gar keinen Platz im Zimmer hat, sollte zu einer Soundbar greifen. Sie liefert einen deutlich besseren Klang als jeder Fernsehrlautsprecher. Die Installation geht schnell und ohne viel Aufwand. Sie Kommen klanglich aber nicht an richtige Lautsprecher ran.
2. Was ist der überwiegende Anwendungsbereich (Film oder Musik)?

Was wird überwiegend damit gehört? Musik und Film unterscheiden sich doch recht deutlich in ihrer komplexität. Sicherlich spielt auch beim Film, Musik als Untermalung eine Rolle, dennoch hören wir sie anders als reine Musik. Das kommt dadurch zustande, das man die Musik in einem Film nicht analysiert und “durchhört” bis ins letzte Detail, weil man vom Bild zu sehr abgelenkt wird. Bei Film kommt es darauf an, dass Effekte gut zur Geltung kommen, die Sprache deutlich verständlich ist und ein raumfüllender Sound entsteht, der auch mal laut werden kann. Beim expliziten Musikhören in Stereo kommt es aber noch auf ganz andere Dinge an. Dort ist es wichtig, dass es eine genaue Ortbarkeit auf der Stereobasis gibt, eine sehr gute Tiefenstaffelung und eine tonale Ausgewogenheit. Wenn man überwiegend Film schaut, braucht man nicht zwangsläufig Lautsprecher die auf dem höchsten Niveau neutral und auflösend spielen. Schaden würde es allerdings auch nicht. Am Ende ist es eine Frage des Budgets ob man sich dieses nette Extra dennoch gönnt.
3. Welches Design passt zu meiner Einrichtung?

Wenn die Wohnung sehr modern eingerichtet ist, macht es nicht viel Sinn, sich ein Modell auszusuchen, dass so gar nicht in den Wohnraum passt. Oder anders gesprochen, wenn die Möbel eher schlicht und fein sind, stechen 1,20 m Lautsprecher deutlich ins Auge. Auf der anderen Seite kann das auch gewollt sein und einen technischen Akzent in den Raum einbringen. Das muss man allerdings mögen. Die Zeit der großen eckigen Kästen ist jedenfalls vorbei. Vom Design her gibt es mitlerweile viele schöne Ideen. Klavierlack, geschwungene Lautsprechergehäuse mit Schattenfugen und Zierelemente aus Metal sind heute bei vielen Herstellen fester Bestandteil ihrer Lautsprechergestaltung. Andere Hersteller halten die Optik dagegen möglichst schlicht. Sichtbare Schrauben und befestigungen für die Frontbespannung sucht man dort vergebens. Dafür fallen sie eher mit ausgefallenen Furnieren ins Auge und inszenieren den Lautsprecher als Highlight des Wohnzimmers. Wenn man zum Beispiel gar keine Lautsprecher sehen will, sind In-Wall Lautsprecher die erste Wahl. Sie lassen sich, wie der Name schon sagt, in eine Wand einbauen. So gibt es zu jeder Wohnsituation und jedem Geschmack das passende Modell.

4. Was für Musik höre ich?

Jeder Lautsprecher ist in der Lage jegliche Art von Musik wiederzugeben. Sei es Jazz, Rock, Elektro, Klassik, Soul, Funk oder Hip Hop. Allerdings hat so ziemlich jeder Lautsprecher sein Genre bei dem er sich mehr und weniger zuhause fühlt. Der eine löst extrem fein bei Jazz und Klassik auf, kommt dafür aber mit elektronischer Musik nicht so zurecht und umgekehrt. Beim Lautsprecherkauf macht es immer Sinn, sich seine Lieblings Cds zum Händler mitzunehmen. Das sind Titel die man sehr gut kennt, mag und beurteilen kann. Dadurch fällt das einschätzen der Lautsprecher deutlich leichter, als mit Musik die man noch nie gehört hat. Wenn zum Beispiel hochauflösende SACDs zum regelmäßigen Hörgenuss zählen, sollte man davon absehen kleine Satelliten Laustprecher und einen Subwoofer zu benutzen. Stattdessen sollte ein Lautsprecher gewählt werden, der in der Lage ist einen ausgeprägten Grundtonbereich wiederzugeben und einen ebenso feinen Hochton. Beim probehören also etwas Zeit einplanen. Schließlich sind für ein gutes Lautsprecherset mal schnell Summen im vierstelligen Bereich weg. Dafür hat man aber auch eine ganze Weile etwas von ihnen.
5. Wie laut höre ich?

Jeder von uns hört unterschiedlich laut seine Musik. Der eine Wohnt in einem Einfamilienhaus ohne Nachbarn, der andere in einer Mietwohung. Auch die Raumgröße ist entscheidend. Wer gerne Laut hört, sollte das auch mal vor dem Kauf machen. Vor allem kompakten Lautsprechern geht bei höheren Pegeln die Puste aus. Sie fangen an in den Mitten und Höhen schrill zu klingen oder der Bass wird verzerrt. Wer also schon vor dem Kauf weiß, dass er gerne laut hört, sollte sich schon mal mit dem Gedanken anfreunden Standlautsprecher zu kaufen. Selbst gute Kompaktlautsprecher schaffen alleine nicht den Druck, Tiefgang und die Souveränität einer Standbox. In der Kombination mit einem Subwoofer, wird die Wiedergabe im Grenzbereich zwar schon besser, dennoch wirkt das Klangbild bei hohen Pegeln nie wie aus einem Guss. Das hängt damit zusammen, dass der Oberbass der Kompaktlautsprecher nicht mit der Lautstärke des Subwoofer mithalten kann. Das Ergebnis klingt bei normaler Lautstäke zwar kraftvoll und rund, bei hoher Lautstärke aber unausgewogen.
6. Wie hoch ist mein Budget?

Die Frage könnte auch lauten, was ist angemessen für guten Sound. Am Ende ist es immer wichtig das einem die Lautsprecher in der Summe gefallen. Was bringt es, wenn sie super klingen, aber nicht zur Einrichtung passen? Oder sie passen zur Einrichtung, bringen aber nicht den Sound den man wollte. Lautsprecher werden normalerweise nur sehr selten ausgetauscht. Meistens nach einem Umzug, wenn sich die Wohnraumsituation geändert hat. Gute Mehrkanalsets für 5.1 Wiedergabe beginnen bei etwa 2000 Euro. Den Grenzen und den eigenen Ansprüchen sind nach oben hin natürlich keine Grenzen gesetzt. Das Bessere ist der Feind des Guten. Dennoch kann man nicht sagen das Lautsprecher die doppelt so viel kosten, doppelt so gut klingen. Hören ist subjektiv, jeder hat einen anderen Geschmack. Hören sie also selbst genau hin, nehmen sie sich Zeit und wählen sie die Lautsprecher als Partner, bei denen sie sich am wohlsten fühlen.
Lassen sie sich gerne von uns beraten, wenn sie auf der Suche nach neuen Lautsprechern sind. Wir finden eine Lösung die zu ihren Ansprüchen passt.
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